Siebdrucke
Druckgrafik war in den frühen siebziger Jahren auch ein Medium demokratischer, aufklärender Kunsttendenzen. Als Plakat oder preisgünstiges Multiplikat hatten Siebdrucke bei politischen Aktionen (Vietnam, Chile) einen festen Platz.
Zunächst mussten mir Freunde bei meinen ersten Auflagen-Drucken helfen. Seit 1976 konnte ich in einer selbst aufgebauten Werkstatt alleine drucken. Im Gegensatz zum plakativen Stil der Pop-Art und Agit-Prop-Art entwickelte ich auf postkartengrossen Formate eine Miniatur-Malerei, vor allem in der Reihe "Kleines saarländisches Format". Feinste Linien und reine Flächenfarben sollten auch im Siebdruck Qualitäten meiner Malerei bewahren. Notwendige Schablonen für die mehrfarbigen Drucke wurden bis auf wenige Ausnahmen mit der Hand gemalt, alle Auflagen seit 1974 mit einem Rakel manuell gedruckt. Auf Grund der umwelt- und körperschädlichen Werkstoffe habe ich mich vom Siebdruck abgewandt und 1993 ein letztes Mal auf meinem selbstgebastelten Drucktisch mit umweltfreundlichen Farben gedruckt. Die Auflagen, die lange Zeit vor allem in der Galerie Weinand-Bessoth in Saarbrücken verkauft wurden, sind fast alle vergriffen.
Einzelne Siebdrucke wurden in Malerei-Ausstellungen zwischen 1971 bis 1987 gezeigt.
(Druckwerkstätten: 1 H. Schmitz; 2, 3, 4, 5, 6, 7 Till Neu, Altes Waschhaus der Villa Lilly im Taunus und in Wiesbaden)